Wir von Findeling haben die Mission, die Magie von einzigartigen und besonderen lokalen Läden weiter zu verbreiten und mehr Menschen dazu zu motivieren, lokal anstatt online einzukaufen. Wir lieben lokale Läden, die das gewisse Etwas haben und sich für eine nachhaltigere Zukunft einsetzen.
In unseren #RetailNews auf diesem Blog möchten wir euch hilfreiche Tipps & Tricks rund um das Thema Wholesale, Marketing, lokale Läden und nachhaltige Shopping Guides geben. Denn: Wir lieben lokale Läden! In diesem Artikel möchten wir heute über einen nachhaltigeren Konsum in der Textilindustrie sprechen, denn heute ist der internationale Earth Day.
Heute ist Earth Day und das diesjährige Motto ist „Deine Kleider machen Leute – Kaufe bewusst, kleide dich nachhaltig, trage es länger, entsorge es umweltschonend„. Als Einzelhändler ist es besonders wichtig, sich um nachhaltigere Produktionen und Produkte Gedanken zu machen. Darüber möchten wir heute sprechen.
AUSEINANDERSETZUNG ALS ERSTER SCHRITT
Vor allem als Laden, der Textilien anbietet, ist es wichtig zu wissen, wie und wo die Produkte produziert werden und wie du als Ladeninhaber:in einen Teil zu einer nachhaltigeren Zukunft und einem grüneren Fußabdruck beitragen kannst. Viele Informationen können auf den ersten Blick vielleicht etwas überwältigend wirken, doch die Auseinandersetzung mit einer umweltfreundlicheren Textilindustrie lohnt sich sowohl kurz- als auch langfristig. Nicht nur für dich und deinen Laden sondern auch für die Besucher deines Ladens.
VORBILDFUNKTION ALS LADEN MIT NACHHALTIGEN TEXTILIEN
Entscheidest du dich als Ladeninhaber:in dazu, mehr oder sogar gänzlich nachhaltigere Textilien in deinem Laden anzubieten, setzt du für viele Läden in deiner Umgebung ein Beispiel und nimmst eine Vorbildfunktion ein. Nachhaltiger Konsum ist nicht nur für Einzelpersonen wichtig sondern spielt vor allem in unseren lokalen Läden eine wichtige Rolle.
GLOBAL DENKEN UND LOKAL EINKAUFEN
Wie kann unser Umgang mit Kleidung umweltschonender sein? Der Leitspruch des Earth Day lautet „global denken, lokal handeln“. Lokal produzierte Kleidung ist bereits umweltschonender, da ein langer Transportweg vermieden wird. Die zurückgelegte Distanz einzelner Kleidungsstücke beträgt nicht selten bis zu 20.000 Kilometer. Mit dem Kauf von lokal produzierter Kleidung schonst du also nicht nur die Umwelt, gleichzeitig unterstützt du auch lokale Produktionen und Hersteller, die sich gegen große (und häufig umweltschädigende) Produktionsketten durchsetzen müssen.
Es ist also nicht nur wichtig, in welcher Menge wir über einen bestimmten Zeitraum Kleidung konsumieren, sondern auch wie sie hergestellt und entsorgt wird.
BIO BAUMWOLLE ALS NACHHALTIGERE ALTERNATIVE
Am Earth Day fragen wir uns, welche Herstellung und welches Material am besten für Klima und Umwelt sind. Die Filmemacherin und Wissenschaftsjournalistin Inka Reichert schreibt für quarks.de, dass speziell die Baumwollproduktion riesige Mengen an Wasser benötigt – zwischen 2000 bis 20.000 Liter pro T-Shirt. Zudem wird konventionelle Baumwolle bis zu 30 mal pro Jahr gespritzt. Auch wenn Biobaumwolle ca. 20% mehr Anbaufläche benötigt, ist sie aufgrund des Verzichts von Pestiziden und durch einen geringeren Wasserverbrauch besser für Umwelt und Klima.
65% der weltweiten Kleidung wird aus Kunstfasern hergestellt. Dafür wurden 2015 98 Millionen Tonnen Öl verbraucht (bis 2050 sollen es 300 Millionen Tonnen werden!). Damit ist die Textilindustrie mit 1,2 Milliarden Tonnen CO2 noch schädlicher für das Klima als alle internationalen Flüge und die Schifffahrt zusammengenommen.
Doch auch für die Umwelt gibt es Folgen. Mit einem Anteil von 35% stellt die synthetische Kunstfaser die größte Quelle für Mikroplastik im Meer dar, neben Reifenabrieb (28%) und Feinstaub (24%). Beim Waschen lösen sich Fasern und gelangen über das Abwasser in vielen Ländern direkt ins Meer oder z.B. wie in Deutschland über den Klärschlamm in die Natur. Auch die Fabriken leiten das Abwasser nach dem Bleichen und Färben oft ungefiltert ins Meer, wenn Kläranlagen zu teuer oder nicht vorhanden sind.
FAIRE ARBEITSBEDINGUNGEN FÜR EINE NACHHALTIGERE ZUKUNFT
Nachhaltigkeit heißt aber auch faire Arbeitsbedingungen. Am 24.04. jährt sich zum neunten Mal die Katastrophe des Einsturzes des Fabrikgebäudes Rana Plaza nahe der Stadt Dhaka in Bangladesh, bei der 1135 Menschen starben und 2438 Menschen verletzt wurden. In der Fabrik waren neben einer Bank und Geschäften hauptsächlich Textilarbeit Firmen untergebracht. Deshalb findet diese Woche auch die Fashion Revolution Week mit vielen Aktionen zum Thema nachhaltiger Umgang mit Kleidung statt. Die Fashion Revolution Week ist heute die weltweit größte Bewegung zur Verbesserung der Arbeits- und Herstellungsbedingungen in der Textilindustrie.
DEINE MÖGLICHKEITEN FÜR SLOW FASHION
Was können wir also tun? Fragt euch, welches Kleidungsstück ihr wirklich benötigt und aus welchem Material und unter welchen Umständen es hergestellt wurde. Ihr könnt unter anderem auf den Grünen Knopf achten, der als ein erstes staatliches Siegel für eine (größtenteils) faire und ökologische Textilproduktion steht. Und: Die Auseinandersetzung mit einem Thema wie diesem ist immer der erste Schritt. Das haben wir hier schon gemeinsam begonnen. Über Aktionen wie im Zuge der Fashion Revolution Week können wir zusammen noch mehr Menschen erreichen.
DER ERSTE SCHRITT ALS LADENINHABER:IN FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT
Als Ladeninhaber:in ist es daher wichtig, sich über die eigenen Produkte und die Art der Produktion von Herstellern von außerhalb zu informieren und gegebenenfalls weitere Informationen anzufragen. Ein umweltfreundlicher Konsum beginnt zuallererst mit der bewussten Auseinandersetzung. Es braucht keine sofortigen großen Schritte und Veränderungen, um einen Teil für eine bessere Zukunft beizutragen. Nimm dir Zeit und setze dir kleine Ziele, die du in Zukunft in deinem Laden umsetzen möchtest. Tausche dich mit lokalen Communities aus und hole dir Inspirationen von nachhaltigen Brands in der Textilindustrie in unserem Netzwerk.
UNSERE INSPIRIERENDEN BRANDS FÜR NACHHALTIGERE TEXTILIEN
Wir arbeiten bereits seit Jahren mit vielen verschiedenen und wundervollen Brands zusammen, die immer mehr auf Nachhaltigkeit setzen und ihre Produktion unter fairen Bedingungen organisieren. Falls du als Ladeninhaber:in auf der Suche nach neuen und nachhaltigen Brands in der Textilbranche bist, haben wir hier drei wertvolle Tipps für dich.
Fam the Label
Die belgische Fashion Brand steht im Zeichen von Female Empowerment und überzeugt mit nachhaltig produzierten und eye-catching Designs.
NIKIN Clothing
Global und trotzdem fair. Die Schweizer Fashion Brand NIKIN produziert ihre Produkte nachhaltig und unter fairen Bedingungen und pflanzt bei jeder Bestellung einen Baum.
Ekta Helsinki
Kuschelig mit gutem Gewissen. Die finnische Fashion Brand produziert minimalistisch gehaltene Strickwaren ganz aus natürlichen Materialien, nachhaltig und außerdem unter fairen Bedingungen.
Co Autor: Lukas Müller (Findeling & Fairling: Marketing Expert)
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