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Retail Blog

#shoplocal Exklusives Interview mit dem CEO von Jimdo: Matthias Henze

September 12, 2022

Wir von Findeling haben die Mission, die Magie von einzigartigen und besonderen lokalen Läden weiter zu verbreiten und mehr Menschen dazu zu motivieren, lokal anstatt online einzukaufen. Deswegen haben wir auch dieses Jahr wieder den Shop Local Day und die vielen lokalen Läden gefeiert. 

In unseren #RetailNews auf diesem Blog möchten wir euch hilfreiche Tipps & Tricks rund um das Thema Wholesale, Marketing, lokale Läden und nachhaltige Shopping Guides geben. Denn: Wir lieben lokale Läden! Heute möchten wir euch einen ganz besonderen Gast vorstellen: Matthias Henze von Jimdo, alias Matze, und unterstützender Partner des diesjährigen Shop Local Days! Wir haben ihn in unserem Interview gefragt, wieso auch sein Herz für den lokalen Einzelhandel schlägt und wieso er mit Jimdo den Shop Local Day unbedingt unterstützen möchte.



Matze & Jimdo – Wer und was ist das eigentlich genau?

Jimdo ist ein Anbieter von Online-Tools, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und kleinen Unternehmen abgestimmt sind. Das Ziel: Die Kraft und den Ideenreichtum der kleinen Unternehmen zu entfesseln und ihnen zu mehr Erfolg zu verhelfen. Hier könnt ihr mehr zu der Mission von Jimdo lesen.

Mit dem Website-Baukasten von Jimdo wurden bis heute mehr als 32 Millionen Seiten und Onlineshops erstellt. Hauptsitz von Jimdo ist Hamburg, weltweit beschäftigt das Unternehmen 300 Mitarbeiter:innen. CEO Matthias Henze ist Mitgründer und seit der ersten Stunde dabei. Er hat die Jimdo GmbH 2007 gemeinsam mit zwei Partnern gegründet.

Matthias Henze ist CEO und Mitgründer von Jimdo, einem Anbieter von Softwarelösungen speziell für Selbstständige und kleine Unternehmen. Er ist aufgewachsen in Göttingen, verbrachte einige Jahre seiner Kindheit im Oman sowie in den USA und studierte BWL in Kiel und Göteborg. Jimdo ist bis heute seine erste und einzige Station im Lebenslauf – seit 18 Jahren arbeitet er mit Leidenschaft daran, kleine Unternehmen mit Tools wie dem Website-Baukasten, Onlineshop oder Rechtstexte-Manager in der digitalen Welt zu unterstützen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können.

Matthias Henze’s Herz schlägt für die vielen Selbstständigen und Kleinunternehmen. Durch unzählige Gespräche kennt er ihre Erfolgsstrategien, aber auch die Wünsche, Hoffnungen und Hürden wie wenige andere in Deutschland. Mit diesem Wissen hilft er dabei, Technologien für Selbstständige zu entwickeln und ihre Sichtbarkeit bei der Politik und in den Medien zu verbessern.

Los geht’s mit dem exklusiven Interview mit Matze.

Matze, warum stehst du hinter der Mission „Shop Local“?

Für mich sind die Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen der Motor unserer Wirtschaft und sie machen fast 83% aller Unternehmen aus. Sie sorgen für unglaublich viel Diversität und Vielfalt an Produkten, Arbeitsplätzen, Resilienz und Demokratisierung der Wirtschaft. All das sind einfach unglaubliche Sachen und ich durfte bereits viele Personen aus diesen Bereichen kennenlernen und habe gesehen, mit welcher Leidenschaft und Expertise sie hinter ihren Projekten stehen. Und genau da setzen wir uns mit Jimdo für die Solo-Selbstständigen ein. Viele von diesen Unternehmen sind lokal tätig und machen damit unsere Nachbarschaften lebendiger und ein wenig menschlicher.

Matze erzählt: Neulich war ich bei einem Catering Unternehmen, bei dem auch Waffeln angeboten wurden. Das Waffeleisen war noch nicht angeschaltet, als eine Mutter mit ihrem Kind vorbeischaute. Trotzdem ließ die Mutter die 3€ für die Waffeln bereits auf dem Tisch liegen. Später kam das Kind alleine am Waffelstand vorbei und hat sich die Waffeln abgeholt. Und genau das sind doch Sachen, die das Leben so reich und persönlich machen und das können meistens nur die kleinen Unternehmen bieten – die großen Unternehmen schaffen das nicht. Ich finde, dass wir diese zwischenmenschlichen Beziehungen als Gesellschaft ganz anders sehen sollten.

Genau das ist der Grund, wieso ich den Shop Local Day so sehr unterstütze. Ich hoffe, dass er das bei noch mehr Menschen stärker ins Bewusstsein ruft und noch mehr Menschen realisieren, was genau wir eigentlich an den vielen Kleinunternehmen und der Vielfalt, die auf unseren Straßen entsteht, haben.

Wie unterstützt Jimdo den lokalen Einzelhandel und inhabergeführte Läden?

Generell haben wir uns vorgenommen, uns mit Jimdo und unseren Produkten auch auf die Kleinunternehmen zu fokussieren. Mit Jimdo möchten wir diesen Kleinunternehmen als Technologiepartner zur Seite stehen. Das Ganze zum Beispiel in Form einer Website- oder Onlineshop-Lösung, aber auch noch viele Dinge, die darüber hinausgehen. Wie zum Beispiel den Rechtstexte-Generator. Wir wissen, dass die DSVGO eine große Hürde für jedes Kleinunternehmen ist. Deshalb haben wir uns mit unserem Partner Trusted Shops zusammengesetzt und zusammen den Rechtstexte-Generator entwickelt, der automatisch das Impressum und die Texte für den Datenschutz, Widerruf und die AGB generiert und sich dazu automatisch bei Aktualisierungen der Rechtslage anpasst.

Daneben haben wir auch weitere Produkte, die Kleinunternehmen den Rücken freihalten und ihnen neue Möglichkeiten bieten. Und genau das ist es, was wir mit Jimdo erreichen wollen. Unsere Mission: Unleashing the power of microbusinesses and help them thrive. Wir glauben, dass wir für diesen Bereich aber noch einiges mehr tun können.

Was wird in Zukunft für inhabergeführte Läden besonders wichtig? Wo geht der Trend im Einzelhandel hin?

Ich persönlich glaube, dass der Trend hin zu verstärktem Onlinehandel nicht aufzuhalten ist. Zwar hat dieser durch Corona ein flacheres Wachstum einbüßen müssen, doch der Trend setzt sich weiterhin fort. Der Onlinehandel bietet die Möglichkeit, neue Kund:innen zu erreichen, aber auch vereinfachte Automatisierungsprozesse einzustellen und den Einkaufsprozess für Kund:innen online noch einfacher zu gestalten.

Für genau das haben wir eine „shop online <–> lokal abholen“ Funktion eingeführt. Diese Funktion ist deshalb so super, weil man sich die Produkte eines lokalen Ladens direkt online bestellen und nach der Arbeit unkompliziert im Laden abholen kann. Eigentlich wie eine Art „Same day delivery“ und es bündelt die Einfachheit und Convenience, die sich viele Kund:innen wünschen, aber trotzdem den lokalen Einzelhandel unterstützen wollen.

Ich bin mir sicher, dass in diesen Bereichen noch viel passieren wird und kann deshalb nur raten, sich als Einzelhändler:in mit diesen Trends auseinanderzusetzen, mit ihnen mitzugehen und in ihr Unternehmen einzubauen.

Welche Tipps würdest du inhabergeführten Läden (z.B. aus unternehmerischer Perspektive) geben?

Wir alle wissen, dass die deutsche Wirtschaft zur Zeit auf eine Rezession zugeht und ich weiß, dass bereits viele Läden und Kleinunternehmen von der Corona-Krise stark getroffen wurden. Ich rate hier dazu, auf die Kontoauszüge der letzten Monate zu schauen und zu prüfen, welche Kosten und Ausgaben zur Zeit gespart werden können und welche wirklich ein sinnvolles und essentielles Investment sind.

Allerdings wird die kommende Rezession mit Sicherheit anders aussehen als die Corona-Krise und der Einzelhandel wird nicht einfach geschlossen. Rezession bedeutet auch immer eine Veränderung der Wirtschaft und dadurch entstehen wiederum neue Möglichkeiten. Es ist völlig verständlich, dass viele sich in dieser Zeit bei neuen Investitionsmöglichkeiten zurückhalten.

Deswegen hier mein Tipp an inhabergeführte Läden: Wenn ihr denkt, dass gute Investitionsmöglichkeiten da sind und ihr euch diese leisten könnt, ohne, dass das Unternehmen dabei in den finanziellen Ruin getrieben wird, dann probiert es ruhig weiter aus. Ich glaube, es ist nicht die Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken sondern es ist jetzt die Zeit, in der man wachsam nach neuen Möglichkeiten schauen sollte, mit denen man sein Geschäft weiter ausbauen kann.

Was ist in der Selbstständigkeit besonders wichtig?

Ich glaube, dass zur Zeit besonders zwei Sachen wichtig sind. Zum einen die Resilienz. Wir alle sehen, wie die Welt zur Zeit von einer Krise in die nächste rutscht, welche viele Veränderungen und sich verändernde Rahmenbedingungen mit sich ziehen. Deshalb rate ich hier zu einer großen Portion Durchhaltevermögen.

Die zweite Sache, die direkt damit zusammenhängt, ist eine große Portion Flexibilität. Die Welt verändert sich in unserer Zeit so unglaublich schnell, sodass es umso wichtiger ist, die eigenen Werte standhaft zu vertreten und ihnen treu zu bleiben und gleichzeitig flexibel auf diese Veränderungen zu reagieren.

Ich glaube, dass die Unternehmen, die am flexibelsten sind und dabei ihren Werten treu bleiben, letztendlich die Gewinner der Zukunft und der Selbstständigkeit sind – das gilt für alle Unternehmen jeglicher Größenordnung. Der Vorteil von lokalen Läden ist hier aber, dass sie viel schneller auf solche Veränderungen reagieren können und diesen Vorteil sollten sie unbedingt zu ihren Gunsten ausnutzen.

Was sind deine 3 Lieblingsläden? In welche Läden gehst du selbst besonders gerne?

Eine schwierige Frage! Ich habe mehr als nur 3 Lieblingsläden.

1. Aber vor allem mag ich das Café Knuth in Ottensen. Ich würde es sogar das Café in Ottensen nennen. Und mich macht besonders stolz, dass sie auch Kunde bei Jimdo sind.

2. Mein zweiter Lieblingsladen wäre wahrscheinlich ein Weinladen in der französischen Region Burgund – einer unserer ersten Jimdo Kunden. Der Inhaber Pascal führt den Laden mit unglaublich viel Herzblut und leitet außerdem Touren durch die Region Burgund.

3. Zu guter Letzt gibt es in Ottensen noch den kleinen Klamottenladen Waterkant, wo ich sehr gerne vorbeischaue. Ich gehe viel lieber in so einen geschätzten kleinen Laden anstatt in ein großes Kaufhaus.

Lieber Matze, vielen Dank für dieses ausführliche Interview und deine persönlichen Einblicke zum lokalen, inhabergeführten Einzelhandel!

An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal bei Matze und Jimdo für die tolle Partnerschaft zum diesjährigen Shop Local Day bedanken und wir hoffen, dass wir auch in Zukunft zusammen den lokalen Einzelhandel stark machen können!


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